Thursday, April 18. 2024
Vom Nutzen einer Meinung
Auf die "Frage an die Leserschaft: Was meinen Sie, gibt es geeignete Gegenbeispiele, in denen es gute praktische Gründe gibt, warum man sich unbedingt eine Meinung bilden sollte?" zum Essay "Weiß nich‘, mir egal. – Über Meinungsenthaltung" von Alexandra Zinke, https://www.philosophie.ch/2018-12-24-zinke, vom 17.01.2024
Gegenfrage: Was bedeutet Meinung hier? Nicht das Wort an sich oder deren verabredete Bedeutung. Ich meine, was bedeutet Meinung in Bezug auf die Pflicht? Denn ich sehe Meinung dann mit Pflicht verbunden, wenn "eine Meinung haben" von einem wertvollen Nutzen ist, wertvoll in Bezug auf die Allgemeinheit, ja sogar die Gemeinschaft aller Lebewesen.
Zwar ist im Essay nicht direkt die Rede von Nutzen oder Wert, nicht einmal von Wertung. Versteckt gibt es den Nutzenaspekt aber doch in den verwendeten Beispielen. Er versteckt sich nur ein wenig.
Falls Anna nämlich ein gesteigertes Interesse an Ben haben sollte, sollte eine zweifelsfreie Meinung, wo Ben steckt, also eine Überzeugung, die auf Wissen beruht, ihr von Nutzen sein. Sie muss diese Meinung aber nicht wahrheitsgemäß der Freundin mitteilen, falls die auch an Ben interessiert sein sollte. Oder vielleicht ist die Freundin ohnehin hinter Ben her, was wiederum Anna missfällt, weswegen diese absichtlich lügt, weil sie eifersüchtig ist. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob sie wegen Ben oder gar wegen der Freundin selbst so handelt. Es zählt allein ihr Nutzen!
Noch klarer wird dies bei Cen, weil er, wenn sein Würfel so fällt, dass eine gerade Zahl herauskommt, gewinnen kann, was ihm wiederum Glück (hier: happiness) beschert. Darauf zielt er sicher ab, sonst würde er nicht spielen. Über sein eigenes Glück (hier: lucky chance) kann man vielleicht keine Meinung haben, ob man gewinnt oder nicht, aber wohl doch eine Überzeugung, die so stark, ja dreist ist, dass sie alle Rekorde bricht. Ich kenne einen Menschen, der schwört, die Bahn hat Verspätung, wenn er spät dran ist - und siehe da! Er bekommt auch immer einen Parkplatz, weil er das sicher weiß, wenn er in eine Straße hinein fährt. Selbstredend bekommt er beim Poker auch immer die richtigen Karten. Es ist zum Auswachsen mit ihm. Bei mir macht der Zweifel alles zunichte, weil ich es nie schaffe, nicht an einen Elefanten zu denken. Andere Geschichte.
Für Dan und ebenso für Ean ist ihre Meinung, was "heiß" ist, ebenfalls von Nutzen, weil sie sich nicht verbrennen, also keinen Schaden erleiden wollen. Hier kommt zum Tragen, dass das Hitzeempfinden für alle unterschiedlich, also subjektiv sein kann. Deshalb gibt es Thermometer, damit jeder den richtigen Grad bekommt. Auch der Genussaspekt fällt unter Nutzen; wenn man sich eine heiße Schokolade wünscht. Allerdings gehört gerade nicht dazu eine Meinung über die Frage zu haben, ob beide das gleiche Hitzeempfinden haben oder ob sie gleichermaßen genießen können. Eher ist die Meinung ebenso subjektiv wie ihr Empfinden, sie müssen probieren, um sich eine Meinung bilden zu können. Von Nutzen ist sie erneut wegen der Erfüllung oder Nichterfüllung eines Wunsches.
Der Nutzen einer Meinung ist für alle drei Beispiele evident, auch wenn "Ja" und "Nein" nicht ohne Weiteres mit positiv oder negativ gleichgesetzt werden können. Man könnte letztere Wertungen als subjektiv auffassen, ich meine aber, dass positiv immer nur eine bestimmte Meinung sein kann, denn nicht jeder Wunsch dient der Allgemeinheit. Als Beweis hierfür muss man nicht mal auf Impfdebatten zu Pandemie-Zeiten zurückgreifen. Es genügt die Anwendung eines "Volkmund-Kants" auf eine simple Frage, zum Beispiel: Soll ich mit dem Auto rasen? Wenn ich "Ja" zu meiner Maxime mache, welche zum Gesetz mutieren kann, rasen alle. Erfahrungsgemäß kommt es zu noch mehr Unfällen mit Todesfolge. Man kann auch selbst zu Tode kommen. Ergo: Die Meinung, dass man langsam fahren muss, ist von höherem Nutzen für alle! Genau deshlab ist es manchmal richtiggehend wichtig, sich eine Meinung zu bilden, dann nämlich, wenn eine bestimmte Meinung von allgemeinem Nutzen ist.
18.04.24
Gegenfrage: Was bedeutet Meinung hier? Nicht das Wort an sich oder deren verabredete Bedeutung. Ich meine, was bedeutet Meinung in Bezug auf die Pflicht? Denn ich sehe Meinung dann mit Pflicht verbunden, wenn "eine Meinung haben" von einem wertvollen Nutzen ist, wertvoll in Bezug auf die Allgemeinheit, ja sogar die Gemeinschaft aller Lebewesen.
Zwar ist im Essay nicht direkt die Rede von Nutzen oder Wert, nicht einmal von Wertung. Versteckt gibt es den Nutzenaspekt aber doch in den verwendeten Beispielen. Er versteckt sich nur ein wenig.
Falls Anna nämlich ein gesteigertes Interesse an Ben haben sollte, sollte eine zweifelsfreie Meinung, wo Ben steckt, also eine Überzeugung, die auf Wissen beruht, ihr von Nutzen sein. Sie muss diese Meinung aber nicht wahrheitsgemäß der Freundin mitteilen, falls die auch an Ben interessiert sein sollte. Oder vielleicht ist die Freundin ohnehin hinter Ben her, was wiederum Anna missfällt, weswegen diese absichtlich lügt, weil sie eifersüchtig ist. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob sie wegen Ben oder gar wegen der Freundin selbst so handelt. Es zählt allein ihr Nutzen!
Noch klarer wird dies bei Cen, weil er, wenn sein Würfel so fällt, dass eine gerade Zahl herauskommt, gewinnen kann, was ihm wiederum Glück (hier: happiness) beschert. Darauf zielt er sicher ab, sonst würde er nicht spielen. Über sein eigenes Glück (hier: lucky chance) kann man vielleicht keine Meinung haben, ob man gewinnt oder nicht, aber wohl doch eine Überzeugung, die so stark, ja dreist ist, dass sie alle Rekorde bricht. Ich kenne einen Menschen, der schwört, die Bahn hat Verspätung, wenn er spät dran ist - und siehe da! Er bekommt auch immer einen Parkplatz, weil er das sicher weiß, wenn er in eine Straße hinein fährt. Selbstredend bekommt er beim Poker auch immer die richtigen Karten. Es ist zum Auswachsen mit ihm. Bei mir macht der Zweifel alles zunichte, weil ich es nie schaffe, nicht an einen Elefanten zu denken. Andere Geschichte.
Für Dan und ebenso für Ean ist ihre Meinung, was "heiß" ist, ebenfalls von Nutzen, weil sie sich nicht verbrennen, also keinen Schaden erleiden wollen. Hier kommt zum Tragen, dass das Hitzeempfinden für alle unterschiedlich, also subjektiv sein kann. Deshalb gibt es Thermometer, damit jeder den richtigen Grad bekommt. Auch der Genussaspekt fällt unter Nutzen; wenn man sich eine heiße Schokolade wünscht. Allerdings gehört gerade nicht dazu eine Meinung über die Frage zu haben, ob beide das gleiche Hitzeempfinden haben oder ob sie gleichermaßen genießen können. Eher ist die Meinung ebenso subjektiv wie ihr Empfinden, sie müssen probieren, um sich eine Meinung bilden zu können. Von Nutzen ist sie erneut wegen der Erfüllung oder Nichterfüllung eines Wunsches.
Der Nutzen einer Meinung ist für alle drei Beispiele evident, auch wenn "Ja" und "Nein" nicht ohne Weiteres mit positiv oder negativ gleichgesetzt werden können. Man könnte letztere Wertungen als subjektiv auffassen, ich meine aber, dass positiv immer nur eine bestimmte Meinung sein kann, denn nicht jeder Wunsch dient der Allgemeinheit. Als Beweis hierfür muss man nicht mal auf Impfdebatten zu Pandemie-Zeiten zurückgreifen. Es genügt die Anwendung eines "Volkmund-Kants" auf eine simple Frage, zum Beispiel: Soll ich mit dem Auto rasen? Wenn ich "Ja" zu meiner Maxime mache, welche zum Gesetz mutieren kann, rasen alle. Erfahrungsgemäß kommt es zu noch mehr Unfällen mit Todesfolge. Man kann auch selbst zu Tode kommen. Ergo: Die Meinung, dass man langsam fahren muss, ist von höherem Nutzen für alle! Genau deshlab ist es manchmal richtiggehend wichtig, sich eine Meinung zu bilden, dann nämlich, wenn eine bestimmte Meinung von allgemeinem Nutzen ist.
18.04.24
Saturday, February 4. 2017
The Only Way
I have no intention of stating my opinion about worldwide developments in politics as long as they are not yet history.
This is not the emu way of dealing with it. The problem is that we are forced to talk about someone we would never choose to if we did not feel forced to do so. It is enough being forced to deal with the results of their actions.
There are people suited perfectly to create themselves and their actions as the main subject. Their goal is surely distraction. We must not let this happen. We must not allow anyone or anything to distract us from our paths. Be suspicious, and walk on. Do not hesitate. Work against their actions, and if possible, even before they will have any lasting consequences. And be alert for the needs of others.
For mankind, the only way to survive is to develop to a state of empathy. Diana knew that for example. What a shame she could not put her understanding into action.
This is not the emu way of dealing with it. The problem is that we are forced to talk about someone we would never choose to if we did not feel forced to do so. It is enough being forced to deal with the results of their actions.
There are people suited perfectly to create themselves and their actions as the main subject. Their goal is surely distraction. We must not let this happen. We must not allow anyone or anything to distract us from our paths. Be suspicious, and walk on. Do not hesitate. Work against their actions, and if possible, even before they will have any lasting consequences. And be alert for the needs of others.
For mankind, the only way to survive is to develop to a state of empathy. Diana knew that for example. What a shame she could not put her understanding into action.
Tuesday, November 22. 2016
Oh my!
PR, that used to be about something else. It was not about advertising, I am sure. It had something to do with with convincing us, the buying public i.e. just about all of us, that corporations are serious, trustworthy, reliable, friendly, you name it. But then, in the days when advertising began to get lost in the shuffle - that must have been the shuffling of slippers rushing to the toilet - the downfall of noble PR began. It came down to be the better form of advertising, oh yes. And for a while, it worked. Or it might have. I wouldn't know, I'm not a controller.
Now, though, the time of PR as an advertising improvement must also be on the line. Of course, this can't have anything to do with the fact that the efforts of corporations in this field were simply superimposed by a major online search engine, no, of course not. It must be the desperate need to improve PR, and therefore advertising, since there is still the power of suggestion, oh yes.
But how? How could it be possible to succeed, after so many decades of advertising, and PR following in its footsteps, not in order to replace it, of course, but to support it on a much higher, nobler level? How could it be done to be just as successful as back in the days when people still had a certain beverage and a smile or even smoked a special brand before they would go berserk? How to get back to the standards when a brand's name became the genuine article like a certain glue or paper tissue?
Well, there seem to be a few additionally skilled PR heads who claim to have an answer to this question. And, yes, in some way you could say, the answer is 42. Because, you see, these sly dogs of publicly related advertising know their way through the tangle of fiction. Yes, Fiction. Stories. Oh dear. Oh dear, oh dear, oh dear, oh dear! (In order to quote one.)
I mean, I feel I will have to bring in Aristotle as an expert for fiction, even if the quotation would be fictional but ever so likely. What would he say, the old wise man? Would he rejoice in the idea that story telling is supposed to help PR finally to win us over? Or would he cry?
A story, what is it about? Following Aristotle, it is about katharsis, the cleansing of the soul. And if we were to ask Paul Auster, for example, he would gladly tell us that stories help us to cope with our daily lives full of misery and despair by giving us something to hold on to, to dive into, and return to reality with new powers to face new challenges. And there are lots of experts who would tell you the same, i.e. that we need stories in order to survive.
But we now have to face a completely different challenge, one, I might put into question, might cost us that last resort for our minds. Because if PR will present us with stories from now on, our reality - or should we make it a plural - our realities would clash with the fictional worlds in which we used to withdraw from the suggestions and persuasion to need, or must have, or even buy this or that product. This collision would definitely lead to disaster, I am sure of it. I mean, they banned product placements in films for a reason. But this idea, the combination of PR and fiction, would undoubtedly have a much more devastating effect on us than the debatable chance of possible mimicry of an actor or a character using a certain product.
Oh no folks, we can't let this happen. We must defend all our fictional worlds against these desperate usurpers. We should face them and tell them: If you cannot sell anymore, you will finally have to accept the truth you have been ignoring for so long. We need more money to buy your stuff. And therefore we need work. And again, therefore we need to esacpe from reality now and then, in order to be able to fulfil our duties in the business world. But since corporations deprive us continuously of the little we have, or had, we cannot get work, and we consequentially cannot buy your products. And no ever so clever PR alternative will change that fact.
So leave our stories alone!
© 2016
Now, though, the time of PR as an advertising improvement must also be on the line. Of course, this can't have anything to do with the fact that the efforts of corporations in this field were simply superimposed by a major online search engine, no, of course not. It must be the desperate need to improve PR, and therefore advertising, since there is still the power of suggestion, oh yes.
But how? How could it be possible to succeed, after so many decades of advertising, and PR following in its footsteps, not in order to replace it, of course, but to support it on a much higher, nobler level? How could it be done to be just as successful as back in the days when people still had a certain beverage and a smile or even smoked a special brand before they would go berserk? How to get back to the standards when a brand's name became the genuine article like a certain glue or paper tissue?
Well, there seem to be a few additionally skilled PR heads who claim to have an answer to this question. And, yes, in some way you could say, the answer is 42. Because, you see, these sly dogs of publicly related advertising know their way through the tangle of fiction. Yes, Fiction. Stories. Oh dear. Oh dear, oh dear, oh dear, oh dear! (In order to quote one.)
I mean, I feel I will have to bring in Aristotle as an expert for fiction, even if the quotation would be fictional but ever so likely. What would he say, the old wise man? Would he rejoice in the idea that story telling is supposed to help PR finally to win us over? Or would he cry?
A story, what is it about? Following Aristotle, it is about katharsis, the cleansing of the soul. And if we were to ask Paul Auster, for example, he would gladly tell us that stories help us to cope with our daily lives full of misery and despair by giving us something to hold on to, to dive into, and return to reality with new powers to face new challenges. And there are lots of experts who would tell you the same, i.e. that we need stories in order to survive.
But we now have to face a completely different challenge, one, I might put into question, might cost us that last resort for our minds. Because if PR will present us with stories from now on, our reality - or should we make it a plural - our realities would clash with the fictional worlds in which we used to withdraw from the suggestions and persuasion to need, or must have, or even buy this or that product. This collision would definitely lead to disaster, I am sure of it. I mean, they banned product placements in films for a reason. But this idea, the combination of PR and fiction, would undoubtedly have a much more devastating effect on us than the debatable chance of possible mimicry of an actor or a character using a certain product.
Oh no folks, we can't let this happen. We must defend all our fictional worlds against these desperate usurpers. We should face them and tell them: If you cannot sell anymore, you will finally have to accept the truth you have been ignoring for so long. We need more money to buy your stuff. And therefore we need work. And again, therefore we need to esacpe from reality now and then, in order to be able to fulfil our duties in the business world. But since corporations deprive us continuously of the little we have, or had, we cannot get work, and we consequentially cannot buy your products. And no ever so clever PR alternative will change that fact.
So leave our stories alone!
© 2016
Sunday, September 28. 2014
In Rough
From the first word on, I absolutely adored Campbell's and Vogler's works about the hero's journey, knowing, of course, that "hero" could also stand for heroine. And surely, we collected quite a few stories with female lead characters. But we hardly ever come across a wise old woman. From Merlin to Gandalf, or Obi-Wan, or Dumbledore, we have met and learned from so many wise old men having sacrificed themselves to allow their heroes to fulfil their tasks that we just could not imagine a woman in this role. And since the hero's forthcoming solely rests on the wise old man's act, we just know that he will be there, a human deus ex machina.
And here it is, the source of nearly all our problems. We live expecting that our expectations will be fulfilled. If not, we feel empty and betrayed. But if we thought it through, we would know, what is wrong, what has been a lie throughout the history of mankind. There are no wise old men. There never have been, and there never will be. The truth is, most men never even grow up. They become big boys.
Can you see the dilemma? That is why we imagine G'd as a man. We just want to hope for the wise old man. We even killed the few wise old women who were nothing but a threat to our belief. Shame on us.
And here it is, the source of nearly all our problems. We live expecting that our expectations will be fulfilled. If not, we feel empty and betrayed. But if we thought it through, we would know, what is wrong, what has been a lie throughout the history of mankind. There are no wise old men. There never have been, and there never will be. The truth is, most men never even grow up. They become big boys.
Can you see the dilemma? That is why we imagine G'd as a man. We just want to hope for the wise old man. We even killed the few wise old women who were nothing but a threat to our belief. Shame on us.
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