Friday, February 23. 2024
Your Own October
Why do they still lie? They rejoiced in doing the unspeakable. Now is the time to show their faces and admit it. No, not admit it. If you admit it you need to understand your wrong doing. They do not understand. Why should they. They did not see their victims as human beings. Unstoppable barbarity, men, women, even children, brutishly slaughtered. Abused, mortified, tortured, they died in agony and fear. Just like their murderers planned it. Just like they wanted it. So why lie?
Because they are cowards after all. Because they very well know how wrong it was. Because they want to hide their true selves. Because they even see themselves as heroes. Because they believe they are still human beings. Because they cannot explain their actions to anyone, not even to themselves. Because they cannot speak about the unspeakable. Because they actually believe they have a patent on truth. That is why they lie.
Shame on you, we say. One day you will remember these words. They are written into your memory unerasable. You are cursed. You will die and no one will care, no one will remember you. But you will also die in agony and fear. You will be feeling your victims every pain. You will be reliving those ghastly atrocities as if they were done to you in those few seconds of your dying breath which will be stretched out into an eternity. There will be no afterlife for you, since you are mistaken in everything. Your bones will rot in the ground, only remembered by the fact that you were disgusting, inhumane bullies.
Because they are cowards after all. Because they very well know how wrong it was. Because they want to hide their true selves. Because they even see themselves as heroes. Because they believe they are still human beings. Because they cannot explain their actions to anyone, not even to themselves. Because they cannot speak about the unspeakable. Because they actually believe they have a patent on truth. That is why they lie.
Shame on you, we say. One day you will remember these words. They are written into your memory unerasable. You are cursed. You will die and no one will care, no one will remember you. But you will also die in agony and fear. You will be feeling your victims every pain. You will be reliving those ghastly atrocities as if they were done to you in those few seconds of your dying breath which will be stretched out into an eternity. There will be no afterlife for you, since you are mistaken in everything. Your bones will rot in the ground, only remembered by the fact that you were disgusting, inhumane bullies.
Impossible Politics
We have confirmed our suspicions, sir. The attack will come.
Are you sure?
Yes. Our sources are very clear about that. They are definitely going to strike. Heavy armament. It's not exactly clear when and where though. There will be deaths. Many of them.
Inside our country?
Yes, sir. In the country. And soon, so much is clear. What shall we do now, sir?
Could you stop them?
Probably. It wouldn't be easy but we could surely manage to have their leaders assassinated.
Right. Right.
Sir?
Just a minute. I'm thinking. You are saying, they will strike against civilians?
Undoubtedly.
Right. Why, that is - that is an opportunity. Don't you see?
Sir, there will be victims. Many innocent people.
Yes, yes, I'm aware of it. It will be a massacre. I know. But these poor people will not have died in vain. You see, this strike will give us the rightful opportunity to get rid of these murderers once and for all. We will shoot them to the ground. We will finally be able to destroy them completely.
So we do nothing?
Right. We do nothing. Not yet, anyway.
(C) 2023
Are you sure?
Yes. Our sources are very clear about that. They are definitely going to strike. Heavy armament. It's not exactly clear when and where though. There will be deaths. Many of them.
Inside our country?
Yes, sir. In the country. And soon, so much is clear. What shall we do now, sir?
Could you stop them?
Probably. It wouldn't be easy but we could surely manage to have their leaders assassinated.
Right. Right.
Sir?
Just a minute. I'm thinking. You are saying, they will strike against civilians?
Undoubtedly.
Right. Why, that is - that is an opportunity. Don't you see?
Sir, there will be victims. Many innocent people.
Yes, yes, I'm aware of it. It will be a massacre. I know. But these poor people will not have died in vain. You see, this strike will give us the rightful opportunity to get rid of these murderers once and for all. We will shoot them to the ground. We will finally be able to destroy them completely.
So we do nothing?
Right. We do nothing. Not yet, anyway.
(C) 2023
Tuesday, February 20. 2024
Tage, Wochen, Monate, Jahre
Da ist es, das böse Wort, ich höre es wieder. Das Wort Terroristen. Es klebt an unseren Stirnen. Von Geburt an sind wir gezeichnet. So viel Juni, August, September. So viel Oktober. Monate, Jahre, ein Leben lang. Wir sind verbrannte Erde. Wir wissen das. Wir können nicht weg. Wir wollen nicht weg. Eigentlich sind doch wir die Bäume und Sträucher, die Erde und die Steine. Die brennt man nicht nieder. Die wirft man nicht weg. Man lebt mit ihnen. Man vererbt sie.
Nur so wenig Leben. So viel Arbeit. Tomaten, Oliven, Brot, sie sprechen zu uns. Wir hören zu. Wir brauchen nicht viel. Nicht mal mehr aus Stein gebrochen wird es, das Brot. Man lässt uns nicht mehr dort hin. Wir sammeln Oliven in unseren Schürzen. Die Straßen sind uns längst enteilt. Wir wandern ohne sie bergauf, bergab, ohne Unterlass. Wir kennen die Demut. Wir machen die Kinder mit ihr vertraut. Sie wissen genau: Wir müssen tanzen. Drachen steigen lassen. Wenn nicht, dann sterben wir. Jeden Tag ein Stück.
Krieg ist keine Trennung, kein Abschied. Krieg ist ein Miteinander. Krieg braucht Gegner. Krieg trifft immer die, die ihn nicht führen. Krieg ist, wenn Angst und Wut Gestalt annehmen. Dann geht die Trauer von denen, die Krieg führen, und wandert zu denen, die den Krieg spüren. Die, die ihn spüren, die führen keinen Krieg, auf keiner Seite. Es sind nicht die andern, es sind die da oben. Sagen die Leute nicht auch, Er ist dort oben? Ein anderes oben.
Tausend mal September, Oktober. Tausend Steine bilden eine Mauer. Tausend Mauern haben tausend Tore. Tore ohne Hoffung, ohne Schlüssel. Eine 70jährige will ihre sterbende Mutter besuchen, die über 90jährig ist. Man lässt sie nicht durch. Komm im Sommer wieder, sagt man ihr. Nächstes Jahr. Die Mutter stirbt im Dezember, direkt vor Weihnachten. Chanukkah. Ein anderer Aufstand.
Ich stelle mich vor den Soldaten, der seine Waffe auf die Brust eines Mannes drückt. Ich ziehe den Lauf der Waffe auf meine eigene Brust. Sage ihm, dem Jungen, dem Kind, hab keine Angst, ich schütze dich. Ich stehe zwischen dir und dem Mann. Es kann dir nichts geschehen. Ich bin für dich da. Wer bist du, fragt er ängstlich und wütend. Ich kenne deine Mutter, antwortet mein Mund. Wie ist das möglich? will er wissen. Wie kannst du sie kennen? Weil ich auch eine Mutter bin, schluchzt mein Herz. Da lässt er die Waffe sinken und sie lassen uns durch. Zu spät, denkt die Tochter.
Die Hoffung nagt an uns schon so lange. Sie nagt an unseren Knochen, unseren Herzen. Wir geben nicht auf. Wir, die wir gebären, wir lehren, wir lieben und wir wollen leben. In Frieden, wie alle, mit ihren Nachbarn. Du wirst nicht töten. Das tust du nicht. Man muss dir nicht sagen, dass du es nicht tun sollst. Du wirst es nicht tun. Du tust es nicht, so einfach ist das. Du lässt uns leben. Wir lassen dich leben. Wir sind für dich da. Du lässt uns unsere Kinder, unsere Gärten, du lässt uns unser Leben. Es ist ein Vertrag für uns alle. Wir wollen uns daran halten. Denn wir sind Menschen. So geht ein anderes Miteinander.
19.02.2024.
Für Sumaya.
Nur so wenig Leben. So viel Arbeit. Tomaten, Oliven, Brot, sie sprechen zu uns. Wir hören zu. Wir brauchen nicht viel. Nicht mal mehr aus Stein gebrochen wird es, das Brot. Man lässt uns nicht mehr dort hin. Wir sammeln Oliven in unseren Schürzen. Die Straßen sind uns längst enteilt. Wir wandern ohne sie bergauf, bergab, ohne Unterlass. Wir kennen die Demut. Wir machen die Kinder mit ihr vertraut. Sie wissen genau: Wir müssen tanzen. Drachen steigen lassen. Wenn nicht, dann sterben wir. Jeden Tag ein Stück.
Krieg ist keine Trennung, kein Abschied. Krieg ist ein Miteinander. Krieg braucht Gegner. Krieg trifft immer die, die ihn nicht führen. Krieg ist, wenn Angst und Wut Gestalt annehmen. Dann geht die Trauer von denen, die Krieg führen, und wandert zu denen, die den Krieg spüren. Die, die ihn spüren, die führen keinen Krieg, auf keiner Seite. Es sind nicht die andern, es sind die da oben. Sagen die Leute nicht auch, Er ist dort oben? Ein anderes oben.
Tausend mal September, Oktober. Tausend Steine bilden eine Mauer. Tausend Mauern haben tausend Tore. Tore ohne Hoffung, ohne Schlüssel. Eine 70jährige will ihre sterbende Mutter besuchen, die über 90jährig ist. Man lässt sie nicht durch. Komm im Sommer wieder, sagt man ihr. Nächstes Jahr. Die Mutter stirbt im Dezember, direkt vor Weihnachten. Chanukkah. Ein anderer Aufstand.
Ich stelle mich vor den Soldaten, der seine Waffe auf die Brust eines Mannes drückt. Ich ziehe den Lauf der Waffe auf meine eigene Brust. Sage ihm, dem Jungen, dem Kind, hab keine Angst, ich schütze dich. Ich stehe zwischen dir und dem Mann. Es kann dir nichts geschehen. Ich bin für dich da. Wer bist du, fragt er ängstlich und wütend. Ich kenne deine Mutter, antwortet mein Mund. Wie ist das möglich? will er wissen. Wie kannst du sie kennen? Weil ich auch eine Mutter bin, schluchzt mein Herz. Da lässt er die Waffe sinken und sie lassen uns durch. Zu spät, denkt die Tochter.
Die Hoffung nagt an uns schon so lange. Sie nagt an unseren Knochen, unseren Herzen. Wir geben nicht auf. Wir, die wir gebären, wir lehren, wir lieben und wir wollen leben. In Frieden, wie alle, mit ihren Nachbarn. Du wirst nicht töten. Das tust du nicht. Man muss dir nicht sagen, dass du es nicht tun sollst. Du wirst es nicht tun. Du tust es nicht, so einfach ist das. Du lässt uns leben. Wir lassen dich leben. Wir sind für dich da. Du lässt uns unsere Kinder, unsere Gärten, du lässt uns unser Leben. Es ist ein Vertrag für uns alle. Wir wollen uns daran halten. Denn wir sind Menschen. So geht ein anderes Miteinander.
19.02.2024.
Für Sumaya.
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